Arbeit ist aus aktaler Perspektive das physische und psychische
Erschöpfungsergebnis im Verlaufe oder am Ende eines
Leistungs*-, Betätigungs*-
oder Beschäftigungs*prozesses:
Die Herstellung einer Sache wird nachträglich als mühevoll
empfunden; die Qual bei achtstündigem Anschauen von Unterhaltungssendungen
im Fernsehen; nach einer durchsurften Nacht platt und zerschlagen
sein; die Müdigkeit am Ende einer Schicht; das "Ausgebranntsein"
in einem Job.
Die Wortbedeutungen von "Arbeit" (als "Mühe
und Qual") und von "Leistung" ("etwas auf der
Spur sein") führt auf die Spur der Unterscheidung zwischen
Betätigungen, die auf der Basis von Arbeit oder Leistung erfolgen,
arbeitsteilig* oder leistungsorientiert.
Hier zeigt sich aus aktalem Blickwinkel, das die Industriegesellschaft*
- als Arbeitsgesellschaft - Leistung als Effekt der quantitativen
Steigerung von Arbeit auffasst und bewertet*.
In der Informationsgesellschaft - als Leistungsgesellschaft - kann
das Umschlagen einer intensiven Betätigung in Arbeit hingegen
kontraproduktiv sein, weil Mühe, Qual und Erschöpfung
kreative Leistung verhindern.
In der Informationsgesellschaft*
transfomieren sich deshalb Arbeitsplätze in Beschäftigungsverhältnisse.
Dieser Prozess verändert grundlegend die Entlohnung bzw. "Abgeltung"
von Tätigkeiten im Auftrag anderer. An die Stelle der Reproduktion
der Arbeitskraft tritt der Erhalt der Leistungsfähigkeit. Aus
diesem Grunde sind die "1-Euro-Verdienste" Entgelte für
Beschäftigungsprozesse: Arbeit ist nichts wert.
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