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Was will (soll, muss) dieses Kunstwerk
dem Betrachter sagen? Warum sind manche Texte so schwer zu verstehen?
Warum gibt es Vexierbilder? Was sind Äquivoka-tionen? Ist die
Formulierung, dass Fremdwörter die Juden der Sprache sind, hilf-reich?
Zeigt eine rätselhafte Textur die Spur der Verrätselung
oder der Enträtse-lung? Warum soll es für Pädagogen
nützlich sein, sich mit Katastrophentheorie auseinanderzusetzen?
Warum ist nicht nur für Leibniz die Falte und ihre Entfaltung
in einem Knoten ein instruktives Denkbild? Ist das Reden von aktaler
Kunst ein Syno-nym für Performativität? Warum sind die Dinge
oft einfach kompliziert und nicht einfach einfach? Warum soviele Worte
für Fragen für die sich die Wenigsten inter-essieren?
Je mehr Antworten Betrachter kennen, desto weniger scheint ihnen das
Erstaunen über etwas Rätselhaftes möglich. Oft argwöhnen
sie eine bewußte Neigung zur Verrätselung durch den- oder
diejenigen, die Ihnen etwas zu sehen, zu hören oder zu lesen
geben. Und oft vergrößert sich der Ärger, wenn Derartiges
Zeigendes selbst als Form nicht eindeutig identifizierbar oder begreifbar
ist.
Die Unterstellung der Verrätselung ist eine hochgradig aggressive
Unterstellung. Sie beinhaltet nämlich den Vorwurf, dass etwas
von einem Darsteller rätselhaft dargestellt wird, obwohl es von
ihm auch anders (in Klartext) dargestellt werden könnte/sollte
- nämlich begrifllich. So wird der Vorwurf von Geheimschrift
und Geheimbündelei mitgeführt - und so erscheint das Rätsel
als "verstandenes".
Auch im Kontext solcher Rätselfragen und Hinblick auf ihre ästhetische
und rationale Fokussierung steht das Projekt Schrift
der Engel.
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