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"Sein" ist ein Wort, das
die Philosophie zu einem Begriff gemacht hat. Das philo-sophische
Nachdenken des Seins, mit dem Sein über das Sein, die Beschäftigung
mit Seinsvergessenheit oder Seinsbesessenheit wird auch Ontologie
genannt. Seit Parmenides wird es als Wahrheit verkündet, daß
es nur einen Weg der Forschung, eine Bahn der der Überzeugung,
einen Pfad der Wahrheit geben kann ("das IST ist"). Wer
sich an einer Weggabelung dieses Weges nicht zwischen Entweder-oder
entscheiden kann, gilt als Herumirrender, Hin- und Herschwankender.
Das Obsoletwerden ontologischer Setzungen im Konstruktivismus und
ihre Reduk-tion auf "fungierende Ontologien" (Fuchs) im
Rahmen von Beobachtungen erster Ordnung mediumiert*
die Begriffsformen der Philosophie und gibt sie so der Spra-che zurück.
In aktaler Orientierung ist somit die Verwendung des Verbs "sein"
im-mer eine sprachliche, keine begriffliche es sei denn, es
wird die Verwendung des Wortes "Sein" als Resultat eines
ontologisch orientierten Formanden*
der Sprache beobachtet, also als Begriff der Philosophie.
Wenn in im vorliegenden Glossar* das
Wort "sein" verwendet wird, dann als Wort, nicht als Begriff.
Insofern ist die Wortverwendung (wie in diesem Fall) eine Sprach-bildungsaktion
und Resultat von Beobachtungen erster oder zweiter Ordnung*,
nicht eine ontologische Setzung. Aktalität*
(aktaler Orientierung bei Beobachtung*
und Vermittlung*) eignet ein Zug
der Gelassenheit gegenüber Wortverwendungsweisen und Begrifflichkeiten,
die in der Aktale gegen vermeintliche Wahrheitsansprüche durch
die Formierung von Extensionen* motiviert
sind. |
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